Woche 3-5 - ein neues Fahrrad, Katzen und Utrecht
- Johanna Braun
- Mar 4, 2019
- 5 min read
Mittlerweile bin ich hier richtig angekommen und fühle mich sehr wohl. In den letzten drei Wochen habe ich sehr viel Zeit mit meinen Hausarbeiten verbracht, aber auch einige schönere Dinge erlebt. Ein paar davon fasse ich wieder hier zusammen.
Ich bin endlich mobil! Die ersten beiden Wochen hatte ich kein Fahrrad hier - das war ziemlich nervig. Ich hatte schon länger geplant, mir ein Fahrrad bei 'Swapfiets' (swap= englisch für tauschen & fiets= niederländisch für Fahrrad) zu leihen. Die gibt es in vielen niederländischen Städten (und mittlerweile auch in einigen deutschen Städten, unter anderem in Münster) - da kann man sich ein schickes Holland-Rad leihen, bezahlt monatlich nur 12€ und bekommt alle Reparaturen gratis, sollte mal etwas kaputt gehen. Für einen 6-monatigen Aufenthalt also perfekt. Allerdings hat Swapfiets dann wenige Tage vor meiner Ankunft ihre Geschäftsbedingungen geändert - man konnte nur noch mit niederländischem Bankkonto ein Rad leihen. Ich hatte dann auch überlegt, mir einfach ein normales Fahrrad irgendwo zu kaufen, allerdings fand ich die Preise für Gebrauchträder größtenteils viel zu teuer (vielleicht werden die Preise extra zu Beginn des Semesters erhöht?), weshalb ich ein Bankkonto hier eröffnet habe. Das dauerte alles natürlich eine Weile und ich musste zwei Wochen lang alles zu Fuß erledigen - das war machbar, aber auch sehr nervig. Ich habe jeden Tag mindestens 1-2 Stunden nur damit verbracht, von A nach B zu laufen. Als mein Bankkonto hier dann endlich aktiviert war, habe ich sofort mein Swapfiets bestellt - allerdings habe ich da festgestellt, dass sie die Geschäftsbedingungen wenige Tage vorher erneut geändert hatten, ich konnte jetzt doch mit meiner deutschen Kreditkarte zahlen. Jedenfalls habe ich jetzt endlich ein Fahrrad und genieße das Radfahren sehr! Und wer weiß, vielleicht benötige ich das niederländische Bankkonto in Zukunft ja noch für irgendwas anderes...
Ein persönliches Highlight hier in Nijmegen - Das Katzencafé Ja, es gibt hier in Nijmegen ein Katzencafé. Meinen Ruf als 'crazy cat lady' habe ich auch hier schon gut verteidigt. Ich war mit drei Freundinnen dort zum Kaffeetrinken und war total begeistert. Ich war in den letzten Jahren schon in einigen Katzencafés (in Köln, München, Amsterdam, Brügge und Namur) und bin großer Fan von diesem Konzept. Das Katzencafé hier ist auch ein sehr schönes Exemplar - ich werde die nächsten Monate sicher öfter vorbeischauen (auch wenn ich eigentlich eine leichte Katzenallergie habe - die juckenden Augen und das Niesen sind es mir wert :D ).


Der erste Besuch aus Deutschland Max war drei Tage hier zu Besuch - wir haben ein bisschen Nijmegen erkundet (ich habe hier auch noch lange nicht alles gesehen und entdecke immer wieder Neues), waren einen Tag in Amsterdam und haben viel Kaffee getrunken. Außerdem hatten wir richtiges Glück mit dem Wetter, es war total frühlingshaft und warm.


Wie läuft es in der Uni? Insgesamt habe ich mich mittlerweile sehr gut eingelebt hier, aber manchmal fühlt es sich noch nicht wirklich an, als würde ich hier zur Uni gehen. Das liegt allerdings alleine daran, dass ich nur montags eine einzige Vorlesung habe und noch so viel an den Hausarbeiten für Seminare in Münster arbeiten musste. Ich muss gestehen, dass ich deshalb für die Vorlesung hier noch nicht sehr viel gemacht habe. Ich war jedes Mal montags präsent und habe zugehört und mitgeschrieben, zuhause habe ich allerdings kaum vor- oder nachbereitet, da ich meine Zeit lieber für die Hausarbeiten genutzt habe. Die Vorlesung hier gefällt mir aber ganz gut bisher. Die Dozentin ist nett, die Studien, die wir lesen sind ganz spannend, aber es ist insgesamt nicht sehr anspruchsvoll.
Da ich aber in nichtmal vier Wochen die Klausur dazu schreibe und in knapp zwei Wochen eine Präsentation in Gruppenarbeit halten muss, beginnt so langsam auch die Arbeit für die Uni hier. Ich freue mich dann aber auch auf April, wenn ich mehr Vorlesungen hier habe und dann in einen richtigen Uni-Alltag starten kann. Bis dahin werde ich sicher meine Uni-freien Tage noch für den ein oder anderen Ausflug nutzen.
Der Unisport
Wie bereits im letzten Post erwähnt, ist das Sportprogramm hier total super. Man kauft eine Mitgliedschaft, zahlt ca. 16€ im Monat und kann dann das Gym nutzen (was ich allerdings nicht mache, ich bin kein großer Fan von Fitnessstudios), sich für längere Kurse einschreiben oder einzelne Kursstunden als 'ticket hours' buchen. Ich mache immer letzteres. Täglich werden da verschiedenste Sportarten angeboten: Yoga, Pilates, Spinning, Kickboxen, Power Workouts, Zumba, H.I.I.T. etc.
Ich habe bisher getestet: zwei verschiedene Arten Yoga (Vinyasa und Kundalini), Pilates, Body Workout und BOM. 'BOM' steht für 'bewegen op muziek' - also 'bewegen zu Musik'. Da läuft (wie der Name vermuten lässt) ganz laut Musik, ein Trainer in der Mitte macht verschiedenste Bewegungen oder Fitnessübungen vor und alle anderen machen mit. Ich war das erste Mal an einem Sonntag dabei und war ganz überrascht, als ich in die große Sporthalle kam und dort ca. 250 andere Leute (oder sogar noch mehr?) antraf. Ich war nämlich unbewusst bei dem ABBA-Special gelandet, welches sehr viele Leute angezogen hat. Ich konnte aber auch schnell verstehen, warum - es dröhnte eine Stunde lang laut ABBA aus den Lautsprechern und die vielen Leute sind zusammen durch die Halle gehüpft, das hat richtig Spaß gemacht. In der Woche darauf war ich noch bei zwei weiteren BOM-Kursen, da waren immer weitaus weniger Leute (dafür war aber die Musik auch nicht so gut). Heute werde ich Zumba testen. Das habe ich damals in Mannheim öfter gemacht, war aber eigentlich kein so großer Fan davon. Mal sehen, wie es mir hier gefällt. (Nachtrag: es hat mir nicht wirklich gefallen)
Tagesausflug nach Utrecht
An einem Samstag haben vier Freundinnen und ich einen Ausflug nach Utrecht gemacht. Das Wetter hätte kaum besser sein können - strahlender Sonnenschein den ganzen Tag.

Die Stadt ist sehr hübsch und auf jeden Fall einen Besuch wert. Als wir ankamen fand gerade ein Markt statt mit unter anderem sehr vielen Käseständen, wo es fast überall etwas zu probieren gab. Da hätte man sich direkt durchfuttern und satt essen können.
Ansonsten sind wir viel an Grachten entlang und durch die Innenstadt spaziert, haben Kaffee getrunken (in den Cafés '30ml' und 'the village') und in ein paar Second-Hand-Läden gestöbert. Außerdem waren wir mittags vietnamesisch essen im 'Anan Saigon Streetfood' - sehr empfehlenswert.



Am Abend kann man in der Stadt einen Spaziergang entlang der 'Trajectum Lumen' machen - ein Kunstprojekt bestehend aus Lichtinstallationen an verschiedensten Orten. Dazu kann man sich eine App aufs Handy laden, die einem anzeigt, wo man diese Lichtinstallationen findet und ein paar Hintergrundinfos gibt. Wir haben allerdings nur einen Teil davon angeschaut, da uns irgendwann doch zu kalt war.
Insgesamt war es aber wirklich ein sehr schöner Ausflug mit tollem Wetter und sehr guter Gesellschaft :)
Hausarbeiten und Kaffee Das Wort 'Hausarbeit' ist in diesem Beitrag jetzt schon sehr oft gefallen - ich habe aber auch wirklich sehr viel Zeit die letzten Wochen damit verbracht. Da mir sonst irgendwann in meinem Zimmer die Decke auf den Kopf gefallen wäre, habe ich meine Arbeit aber öfter in verschiedene Cafés hier in Nijmegen verlagert - das hat die Arbeit etwas verschönert.

Mittlerweile sind zum Glück zwei von drei Hausarbeiten abgegeben und die dritte ist auch bald fertig. Dann kann ich mich endlich richtig auf die Uni hier konzentrieren und meine Freizeit für noch mehr schöne Dinge nutzen. Ich werde euch dann hier berichten, was ich da so unternommen habe.
Tot ziens
Johanna
Comments